Vorwort:
Wanderreisen auf die Kanaren haben bei der Straußenclique eine lange Tradition – Das ganze Jahr über herrscht auf den Kanaren ideales Wanderwetter: Nicht zu heiß und auch im Winter angenehm warm. Insbesondere im zeitigen Frühjahr ist ein Aufenthalt auf die Kanaren sehr reizvoll, verkürzt dieser doch den gefühlt nicht endenden Winter in unseren Breiten. Des Weiteren sind eine atemberaubende Landschaft und eine üppige, subtropische Flora die Erfolgsgaranten für eine gelungene Gruppenreise. Doch diesmal statteten wir den Kanaren nicht im Winter oder zeitigen Frühjahr einen Besuch ab, sondern organisierten im Frühsommer eine Wanderwoche auf Teneriffa. Die Vorteile lagen auf der Hand: Die weltweit einmalige Flora am Teide steht im Mai/Juni in voller Blüte und das Wasser im Atlantik hat normalerweise schon badetaugliche Temperaturen.
Nicht ohne Grund war diese Reise sehr schnell ausgebucht. Zum Schluss mussten wir auch einigen Personen absagen, da wir beim Veranstalter keine weiteren Plätze buchen konnten.
Nach einer Wartezeit, verbunden mit einer riesigen Vorfreude, war es dann endlich soweit: Am 25. Mai flogen 18 Personen gemeinsam nach Teneriffa.
25. Mai: Anreise – Herzlich Willkommen auf Teneriffa
Am frühen Nachmittag starteten wir unseren Urlaub am Flughafen Basel. Ohne Verspätung hob dann unsere Maschine ab und nach einer Flugzeit von etwas mehr als 4 Stunden landeten wir auf dem Flughafen Teneriffa Süd. Vom Flughafen wurden wir in einer ca. 2stündigen Fahrt zu unserer Unterkunft, dem Hotel Vallemar (https://www.hotelvallemar.com/de) in Puerto de la Cruz, gefahren – Ein sehr schönes 4Sterne-Hotel direkt an der Strandpromenade mit Fußgängerzone gelegen, mit einem reichhaltigen Buffet (Frühstück und Abendessen), einem Dachpool und sehr freundlichem Personal.
Nach dem Check-In gingen wir gleich zum Abendessen und genossen direkt vom Speisesaal einen schönen Sonnenuntergang.
26. Mai: Anaga-Gebirge – Casa Forestal bis Taganana (und zurück)
Pünktlich um 9:00 Uhr wurden wir in der Nähe des Hotels von unserem Busfahrer erwartet, voller Vorfreude ging es mit einem Bus von Grupo 1844 zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung, dem Casa Forestal oberhalb von Taganana. Die kurvenreiche Fahrt durch das wilde Anaga-Gebirge war sehr reizvoll – Die Straße führte uns durch einen dichten Lorbeerwald und an einigen spektakulären Aussichtspunkten vorbei. Am Forsthaus begann schließlich die 1. Tour unserer Wanderwoche: Hinterm ehemaligen Forsthaus (832 m) folgten wir der Beschilderung „TF 8 – Taganana, Camino de Las Vueltas“. Von der ersten Minute an genossen wir die mystische Stimmung in diesem nebligen und von Riesenfarnen durchsetzten „Nebel-Urwald“. In unzähligen Kehren (Vueltas) führte der Weg stetig bergab, vorbei an zahlreichen endemischen Pflanzen. Nach einer knappen Stunde lichtete sich der Wald und wir erreichten eine Kulturlandschaft mit unzähligen Feldterrassen. Wir kamen an einem Bach mit Riesenschilf vorbei (Hier war der Abzweig des Rückweges) und es dauerte nicht mehr lange bis wir den Ortsrand von Taganana (160 m) erreichten. Hier war Zeit für eine ausgiebige Mittagspause auf dem liebevoll gestalteten Dorfplatz oder in einem Restaurant/Bar in unmittelbarer Nähe. Ein Teil der Gruppe verweilte etwas länger im Dorf und fuhr mit dem Bus zurück zum Casa Forestal. Die anderen TeilnehmerInnen liefen anfangs auf gleichem Wege zurück bis zum Abzweig beim schilfbestandenen Bach. Hier zweigte rechterhand ein Weg Richtung Afur ab. Es ging stetig und steil nach oben, vor allem waren wir auf diesem Abschnitt der prallen Sonne ausgesetzt. Wir erreichten glücklicherweise wieder einen schattenspendenden Lorbeerwald und alsbald den Pass La Cumbrecilla (608 m), der uns nochmals einen schönen Blick hinunter nach Tagana ermöglichte. Bei der Weggabelung nahmen wir den mittleren Weg, der für wenige Minuten bergab führte, danach liefen wir durch üppige Terrassenfelder und stießen auf einen breiten Fahrweg. Wir folgten nun dieser breiten Piste leicht bergan und kamen nochmals in den Genuss eines schönen und naturnahen Lorbeerwaldes. Wieder entdeckten wir einige endemische Pflanzen, besonders spektakulär waren die Riesenbestände vom Kanaren-Fingerhut (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanarische_Fingerhüte) und dutzende prachtvolle Kanaren-Enziane (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanarenenzian). Nach einer reinen Gehzeit von ca. 4 Stunden und 700 Höhenmetern kamen wir wieder beim Casa Forestal an, wo wir bereits vom Rest der Gruppe und dem Busfahrer empfangen wurden. Hier spendierte uns der Organisator einen feinen spanischen Weißwein.
Bei der Rückfahrt machten wir noch einen gut einstündigen Zwischenstopp in der ehemaligen Inselhauptstadt La Laguna (https://de.wikipedia.org/wiki/San_Cristóbal_de_La_Laguna). Der kleine Bummel durch die Gassen der Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) war ein schöner Abschluss einer rundum gelungenen Einstandswanderung. Damit nicht genug – Nach dem leckeren Abendessen im Hotel kamen wir in den Genuss eines sehr spektakulären Sonnenunterganges.
27. Mai: Teno I – Cruz de Gala (1347 m)
Auch zur 2. Wanderung wurden wir wieder zuverlässig um 9:00 Uhr von unserem Busfahrer abgeholt. Diesmal ging die Fahrt in das Tenogebirge, welches im Nordwesten von Teneriffa liegt.
Ausgangspunkt unserer heutigen Rundtour war direkt beim Restaurant Fleytas, nahe der Ortschaft Erjos. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ging es in mehreren Kehren moderat bergab, wir durchstreiften eine üppig grüne Ebene mit mehreren, größtenteils ausgetrockneten, Seen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Senke leitete uns ein Weg zu einer aussichtsreichen Kammhöhe – Zeit für eine kleine Trinkpause inklusive einem schönen Panorama zum Teide. Danach leitete uns der Weg auf der rechten Kammseite durch einen dichten Lorbeerwald. Wir genossen die mystische Stimmung in diesem dichten Nebelurwald. Einige lichte Stellen erlaubten uns Tiefblicke auf die Nordwestküste. Für kurze Zeit liefen wir auf einem breiten Forstweg und erreichten dann die Fahrstraße, die zum Cruz de Gala (1347 m) hochführte. Die Vegetation änderte sich nun schlagartig: Anstatt durch dichten Lorbeerwald liefen wir durch einen lichten Kanaren-Kiefern-Wald (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanarische_Kiefer). Am Boden blühten zahlreiche gelbblühende Ginster und Zistrosen. Leider war der höchste Punkt des gesamten Teno-Gebirges durch einen hohen Bauzaun abgesperrt. Doch bei den Funkmasten fanden wir einen schönen Rastplatz – Eine gute Gelegenheit für unsere Mittagspause. Danach liefen wir die Fahrstraße zurück bis zur Abzweigung und dann ging es auf der Forststraße linkerhand weiter. Jetzt wechselten wir auf einen schmalen und ungemein aussichtsreichen Wanderpfad, dieser führte uns auf der Westseite des Bergmassives bis zur Degollada de la Mesa (1247 m). Dieser Abschnitt war wohl das Filetstück der heutigen Wanderung: Wir genossen den Blick zu den beiden Nachbarinseln La Palma und La Gomera. Am Sattel D. de la Mesa kraxelte ein Teil der Gruppe auf den Kleinen Gala (Pico Verde), mit 1318 Metern die Nummer 2 im Teno-Gebirge. Die Kletterpassagen waren technisch sehr einfach. Am Gipfel gab es u. a. einen imposanten Tiefblick auf die (leider immer noch geschlossene) Mascaschlucht und in den alpinen Barranco Seco. Wieder am Sattel angekommen, wanderten wir auf dem Hauptweg weiter. Jetzt ging es wieder durch einen prachtvollen Kiefernwald, nach ca. 30 Minuten kamen wir bei einer Fahrstraße (Erjos-Pass – Cruz de Gala) an. Auf der gegenüberliegenden Seite folgten wir dem Pfad, der uns mit leichtem Gefälle zurück in die Senke führte. Auf bereits bekannten Wege erreichten wir nach ca. 4 Stunden, 550 Höhenmetern und etwa 11 Km Strecke das Restaurant Fleytas. Hier gönnten wir uns ein kühles Bier oder einen landestypischen Kaffee.
Danach ging es mit “unserem” Bus zurück zum Hotel – Die Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen verbrachten wir im Hotelpool oder an der Bar. Ein leckeres Abendessen und ein Absacker in der Altstadt beschlossen diesen rundum gelungenen Tag!
28. Mai – Pico del Teide (3718 m) – Gemeinsam auf den höchsten Berg Spaniens
Zu einem rundum gelungenen Wanderurlaub auf Teneriffa gehört natürlich auch die Besteigung des Pico del Teide (3718 m) – Höchster Berg der Insel Teneriffa, der gesamten Kanaren und ganz Spaniens. Der Teide liegt im gleichnamigen Nationalpark, welcher zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört und der meistbesuchte Nationalpark der gesamten EU ist. Die Flora am Gipfelhang und in den Cañadas ist weltweit einmalig mit zahlreichen endemischen Arten. Wir haben den besten Zeitpunkt erwischt und kamen in den Genuss dieser ganz besonderen Pflanzenwelt.
Unsere Besteigung in Stichworten:
- Ausgangspunkt dieser Wanderung befindet sich am Parkplatz Montaña Blanca (2350 m)
- Bis zum Montaña Blanca breiter Weg mit wenig Steigung inmitten einer Landschaft mit hellem Bimsgestein und einigen Endemiten: Teide-Strauchmargerite, gelbblühende Besenrauke, Federkopf und ein ganz seltenes Leimkraut (weltweit nur wenige hundert Exemplare unterhalb vom M. Blanca!)
- Huevos del Teide („Teide-Eier“) – Dunkle Lavakuglen inmitten von hellen Gestein – Als nächstes Highlight
- Ab Montaña Blanca (ca. 2750 m) – Aufstiegsweg wird steiler und führt durch eine Lavalandschaft mit dunklem Gestein, anfangs zahlreiche weißblühende und wohlriechende Büsche vom Teide-Ginster (https://de.wikipedia.org/wiki/Teideginster)
- Nach einigen steilen Höhenmetern erreichten wir das Refugio de Altavista (3260 m). Spätestens ab hier merkt man die dünne Höhenluft. Rund um die Hütte wächst das Teide-Veilchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Teide-Veilchen)
- Weiterweg führte uns danach durch einen ehemaligen Lavastrom – Langsam kam die helle Gipfelkuppe des Teide („Pan de Azúcar“) in Sicht.
- Das letzte Stück zur Bergstation (La Rambleta, 3555 m) verlief auf einem bequemen Weg
- Für die letzten 150 Höhenmetern von der Bergstation bis zum Gipfel ist ein Permit nötig, Beantragung kostenlos: https://www.reservasparquesnacionales.es/real/ParquesNac/usu/html/detalle-actividad-oapn.aspx?ii=8DEU&cen=2&act=1. Bitte beachten: Fehlerfreie Angaben machen, lange im Voraus beantragen. Bei unserer Besteigung waren die Ranger gut gelaunt und haben uns schnell und problemlos durchgelassen
- Bis zum Gipfel wurde es nochmals etwas steiler, auch stinkende Schwefelgase erschwerten die Gipfeletappe.
- Die Sicht vom 3718 Meter hohen Gipfel – Unbeschreiblich: Blick auf 4 Inseln (Gran Canaria, El Hierro, La Gomera und La Palma) und über beinahe ganz Teneriffa
- Abstieg bis zur Bergstation, danach Talfahrt
- Konditionell fordernde Wanderung mit 1400 Höhenmetern im Aufstieg, 7 Stunden einplanen, besonders erschwerend kommt die schlechte Akklimatisation hinzu – Übernachtung auf Meereshöhe und am gleichen Tag Aufstieg auf 3700 Metern
Ein großartiger Tag und garantiert das Highlight unserer Wanderreise!!
29. Mai: „Ruhetag“ oder sportiv im äußersten Zipfel vom Anaga-Gebirge unterwegs
Heute war ein Ruhetag bzw. ein „Tag zur freien Verfügung“ angesagt – Einige Teilnehmer legten einen „faulen“ Tag am Strand/im Dachpool ein oder verbrachten den Tag mit Bummeln und Shoppen.
Doch auch für die wanderbegeisterten Personen gab es ein tolles Angebot: Eine Wanderung im nördlichsten Zipfel von Teneriffa – Die Große „Anaga-Küstenrunde“: https://www.komoot.de/smarttour/86118. An dieser sportiven Wanderung nahmen nur 5 Personen teil – Vermutlich wollte sich der Großteil der Gruppe von der gestrigen Teide-Besteigung erholen 🙂
Die Fahrt in den hintersten Winkel vom Anaga-Gebirge war landschaftlich ungemein reizvoll, allerdings dauerte die Fahrt bis nach Chamorga mehr als 1,5 Stunden. Von der Bushaltestelle liefen wir in wenigen Minuten in die Ortsmitte und folgten dem Wander-Wegweiser Richtung „Tafada/Faro de Anaga“. Der schön angelegte Pfad führte uns auf einen ungemein aussichtsreichen Höhenrücken mit imposanten Rundumblicken. Bei den Häuserruinen eines Steinhauses (Casas de Tafada) bog der Wanderweg linkerhand ab und führte uns weiterhin aussichtsreich Richtung Faro de Anaga. Hier wächst eine botanische Besonderheit: Der weißblühende Anaga-Natternkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißer_Anaga-Natternkopf) kommt weltweit nur zwischen dem Bergrücken Montaña de Tafada und dem Leuchtturm Faro de Anaga vor. Leider entdeckten wir nur ein kümmerliches Exemplar – Dennoch war die Freude über diesen botanischen Sensationsfund groß. Auf einem teilweise steilen Weg erreichten wir schließlich den Leuchtturm (240 m), der sich auf einem Felsen oberhalb der Nordspitze der Insel befindet. Wenige Meter vor dem Faro de Anaga zweigte unser Weg linkerhand ab. Dieser Pfad ist seit einiger Zeit nicht mehr offiziell markiert, wohl aufgrund der Ausgesetztheit, er wird dennoch sehr oft begangen. Für die nächsten Kilometer liefen wir auf diesem sehr schmalen und teilweise ausgesetzten Pfad oberhalb der wilden Nordküste Teneriffas. Bei der kleinen, meistens unbewohnten, Siedlung Las Palmas machten wir unsere größere Mittagspause, wir genossen die Ruhe und fütterten nebenbei imposante Riesen-Eidechsen. Bis zu den ersten Häusern von El Draguillo setzte sich der wilde Küstenweg fort. Hier, bei einem größeren Drachenbaum (https://de.wikipedia.org/wiki/Kanarischer_Drachenbaum), bog der Aufstiegsweg linkerhand ab. Zuerst ging es durch altes Kulturland bergan, wir waren ziemlich der intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Im oberen Teil des Aufstieges führte glücklicherweise der Wanderweg durch einen schattenspendenden Lorbeerwald bis zur Passhöhe Cruz del Draguillo (ca. 600 Meter). Von dort ging es leicht bergab, weiterhin durch einen schattigen Nebelurwald bis zum Ausgangspunkt der Wanderung – Den Ortseingang von Chamorga erreichten wir nach gut 5 Stunden Gehzeit und etwa 850 Höhenmetern.
Am Abend war die Gruppe wieder geeint – Beim Abendessen gab es wieder einiges zu erzählen 🙂
30. Mai: Guajara (2718 m) – Höchster Berg am Teide-Außenkrater
Vor 2 Tagen statteten wir dem Teide einen Besuch ab, erlebten inmitten dieser Mondlandschaft ein wahrlich botanisches Feuerwerk und standen auch auf seinem Gipfel, mit 3718 Metern der höchste Berg von Spanien. Heute ging es erneut in den Teide-Nationalpark – Diesmal fuhren wir bis zum Parador Nacional im Nationalpark de las Cañadas (2140 m). Bereits die Anfahrt war sehr reizvoll – Inmitten des vielfarbigen Vulkangesteins entdeckten wir während der Fahrt einige großartige Pflanzen. Beim Nationalparkzentrum fanden wir bereits die ersten Exemplare des Wildprets Natternkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Wildprets_Natternkopf), welcher weltweit nur im Teide-Gebiet vorkommt. Diese Natternköpfe, welche auch als „Tajinasten“ bezeichnet werden, sind die botanische Hauptattraktion unserer gesamten Wanderreise. Wir folgten dem Sendero Nr. 4, dieser Weg verlief anfangs durch eine Ebene, nach wenigen Minuten bogen wir linkerhand auf einen breiten Fahrweg ab. Leicht ansteigend folgten wir diesem breiten Weg, immer wieder kamen wir an prachtvollen und mannshohen Tajinasten vorbei. Doch auch der endemische weißblühende Teideginster war unser ständiger Begleiter. Auf der gegenüberliegenden Seite grüßte „König“ Teide zu uns herunter. Wir liefen bei den einzigartigen Felsformationen Piedras Amarillas vorbei. Nach einiger Zeit zweigt ein schmaler Pfad (Sendero Nr. 5) vom Fahrweg ab – Hier begann der Aufstieg zum Sattel „Degollaga de Guajara“ (2373 m) – Jetzt gönnten wir uns erstmal eine ausgiebige Trinkpause. Denn die intensive Sonneneinstrahlung und der Wind machten uns sehr durstig. Hier am Bergkamm hatten wir erstmalig einen Blick auf die Kiefernwälder am Südfuß des Teide-Massivs und hinab zur Küste. Jetzt folgten wir dem Sendero Nr.15, welcher uns über einen Bergrücken bis zum 2715 Meter hohen Gipfel des Guajara führte. Vom höchsten Punkt des gesamten Teide-Außenkraters hatten wir wieder einen 4-Insel-Blick: Gran Canaria, El Hierro, La Gomera und La Palma waren am Horizont erkennbar. Nicht zu verachten war auch der Vis-á-vis-Blick zum Teide. Nach einer ausgiebigen Rast liefen wir für wenige Minuten auf dem Aufstiegsweg zurück, hier setzte sich rechterhand der Sendero Nr. 15 fort. Anfangs ging es auf dem breiten Bergrücken nur leicht bergab, doch bald wurde der Pfad steiler und gerölliger und führte uns sogar unterhalb einer Felswand vorbei (Im Winter und nach Regen Steinschlaggefahr!). Bald erreichten wir den Sattel Degollada de Ucanca (2372 m). Hier zweigte der Weg Nr. 31 ab, der uns bequem in langgezogenen Serpentinen zu dem uns bereits bekannten Sendero Nr. 4 leitete. Dort gab es einen Umtrunk mit einem feinen spanischen Rotwein, danach ging es in ca. 10 Minuten zurück zum Parador Nacional. Rein Gehzeit: Gute 4 Stunden bei ca. 650 Höhenmetern, Trittsicherheit erforderlich (insbesondere beim Abstieg).
31. Mai: Teno-Gebirge II – Von El Palmar nach Teno Alto
Eine Wanderwoche mit der Straußenclique vergeht leider immer viel zu schnell – Heute stand bereits die letzte Wanderung auf dem Programm: Wir wurden wieder sicher und komfortabel mit einem Grupo 1844-Bus in das kleine Dorf El Palmar (530 m) gefahren. Startpunkt unserer Abschiedstour war beim Restaurant El Rincon la Abu. Direkt beim Abzweig der Straße nach Teno Alto bogen wir auf den Wanderweg mit der Markierung „PR TF-57“ ab. Zu Beginn verlief der Wanderweg zwischen Steinmauern empor. Nach Überqueren der Straße wurde es steiler, jetzt wanderten wir durch einen lichten Busch- und Kiefernwald bergan. Immer wieder hatten wir schöne Blicke Richtung Teide wie auch über das Tal von El Palmar mit seiner „Torte“ (ehemaliger Vulkankegel, der wie eine angeschnittene Torte aussieht). Bei der Passhöhe Cumbre de Baracán (824 m) hatten wir den steilsten Aufstieg geschafft, ab dort traten wir in einen wunderschönen Nebelurwald ein, immer wieder unterbrochen von Aussichtspunkten und altem Kulturland (Mohnfelder, Steinmauern mit dem seltenen und teno-endemischen Aeonium haworthii – https://de.wikipedia.org/wiki/Aeonium_haworthii). Botanischer Blickfang waren natürlich auch wieder die unzähligen und uns bereits bekannten Kanaren-Fingerhüte. Wir kamen im sehr idyllischen Ortskern von Teno Alto (Los Bailaderos, 780 m) an. Hier steuerten wir sofort eine gemütliche Bar an und genossen ein kühles Bier bzw. einen Kaffee. Beim Kirchplatz änderte sich die Markierung, wir folgten nun der Wander-Beschilderung „PR TF-51“. Zuerst ging es leicht ansteigend aus dem Ort heraus, dann durch einen dunklen Lorbeerwald. Anschließend wechselten wir auf die rechte Hangseite und hatten plötzlich eine spektakuläre Fernsicht: La Gomera und La Palma in der Ferne, wie auch zu den anderen Bergen im Teno-Gebirge, selbstverständlich auch zum „König“ Teide. Immer wieder wechselte der Wanderweg die Hangseite: Einmal linkerhand vom Bergkamm und durch einen schattigen Baumheide- und Lorbeerwald oder rechts vom Kamm durch offenes Gelände mit einer tollen Aussicht. Irgendwann war auch dieses Highlight zu Ende und wir kamen beim La Tabaiba-Pass (800 m) an. Hier gab es einen Umtrunk mit einem spanischen Rotwein. Vom Pass liefen wir auf direktem Wege (unmarkiert) zurück zum Ausgangspunkt – Anfangs entlang eines Caminos (Wanderweg/Pfad), später ging es auf einem Fahrsträßchen weiter. Nach einer reinen Gehzeit von knapp 4 Stunden und 500 Höhenmetern erreichten wir das Restaurant El Rincon. Es muss natürlich nicht erwähnt werden, dass wir hier einkehrten 🙂 Unser souveräner Bus-Chauffeur brachte uns zügig zurück zum Hotel.
Am Vorabend der Abreise genossen wir nochmals das leckere und reichhaltige Abendessen in unserem Hotel, danach ging es zum letzten Mal in das Getümmel der lebhaften Altstadt-Gassen.
1. Juni – Abschied nehmen von Teneriffa
Da wir erst gegen 14:00 Uhr vom Transferbus abgeholt wurden, der uns zum Flughafen Teneriffa Süd fuhr, konnten wir den Vormittag noch gemütlich angehen. Wir nutzten die Zeit zum Bummeln und Shoppen in der lebhaften Innenstadt von Puerto de la Cruz, für die letzten Schwimmrunden im hoteleigenen Dachpool oder einfach nur zum ausgiebigen Frühstück und zum Entspannen. Pünktlich hob unsere Maschine Richtung Basel ab. Wohlbehalten landeten wir schließlich nach guten 4 Stunden am Euro-Airport.
Fazit´s:
Unsere Wanderreise führte uns zu den schönsten Punkten der größten und wohl vielfältigsten Kanareninsel: Teidegebiet, Anaga- und Teno-Gebirge.
Das Wanderhighlight war zweifelsohne die Besteigung des Teide, mit 3718 Metern der höchste Berg von Spanien
Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, dass die Mascaschlucht zum Zeitpunkt der Reise immer noch gesperrt war. Doch auch die Alternativ-Wanderung von El Palmar nach Teno Alto war mehr als nur eine Notlösung!
Unsere Botanikfreunde kamen voll auf ihre Kosten – Selbst botanische Laien staunten über die weltweit einmalige Flora im Teide-Gebiet.
Die Hotelwahl war rundum gelungen – Das Hotel Vallemar war ein absoluter Glücksgriff – An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Uwe Schwilski!
Nach den Wanderungen hatten wir noch Zeit zum Baden im Hotelpool oder zum Ausspannen
Es war eine rundum gelungene Wanderreise – Es hat einfach alles gepasst! Ein herzliches Dankeschön an die tolle Gruppe!